Finanzierung von Innovationen

Mittelstand benötigt einen individuellen Mix

iStock, B4LLS

Der deutsche Mittelstand hat international nur eine Chance, wenn die in der Vergangenheit gezeigte technische Innovationskraft vor allem rund um die Digitalisierung wiederbelebt wird. Doch der KfW-Innovationsbericht vom Juli 2023 zeigt, dass die Innovationsausgaben 2022 mit 34 Mrd. Euro inflationsbereinigt rückläufig sind. Zudem konzentrieren sich die Innovationsausgaben auf große Mittelständler. Durch die zunehmende Abwanderung von Industrieunternehmen in Ländern mit niedrigeren Energie- und Produktionskosten wird die Innovationsfähigkeit Deutschlands weiter geschwächt. Eine Innovationsoffensive ist daher notwendig.

Digitalisierungsinvestitionen

Innovationen sind heute ohne gleichzeitige Digitalisierung kaum denkbar. Mittelstandständische Unternehmen haben aber gerade bei Digitalisierungs- und Innovationsprojekten einen Nachholbedarf. Die digitalen Investitionen betreffen Hardware (z. B. Rechner, Roboter, vernetzte Maschinen oder Komponenten wie Sensoren und Chips) sowie Software, Künstliche Intelligenz, Apps und Plattformen. Aber auch komplexe Gesamtlösungen wie z. B. für eine smarte Fabrik, die Digitalisierung aller Geschäftsprozesse oder die Entwicklung von smarten Produkten werden das Investitionsvolumen steigen lassen.

Finanzierungsvarianten

  • Klassische Investitionskredite: Sie sind als Finanzierungsalternative für Digitalinvestitionen nicht immer passend. Innovationsprojekte sind in der Regel speziell auf die Bedürfnisse eines Unternehmens zugeschnitten und immateriell, da sie zu einem großen Teil aus Personalkosten bestehen, die etwa für die Durchführung von FuE, für die Konstruktion oder für die Vorbereitung der Produktion und des Vertriebs entstehen. Die investiven Ausgaben machen in der Regel nur 30 Prozent aus. Damit entstehen bei Innovationsprojekten nur in einem geringen Umfang Vermögenswerte, die die Stellung von Sicherheiten erschweren. Investitionskredite können aber für den materiellen Teil von Digitalisierungsvorhaben durchaus eine Rolle spielen, z. B. für die Finanzierung von Robotern und smarten Maschinen.
  • Betriebsmittelkredite: Produktionsunternehmen, die ihre Produkte intelligent gestalten möchten (Internet der Dinge), benötigen Chips, Sensoren, Kameras und andere Teile. Hierfür eignet sich der klassische Betriebsmittelkredit.
  • Öffentliche Fördermittel: Die Bundes- und Landesregierungen stellen mittlerweile viele Förderprogramme bereit, um Unternehmen bei der Finanzierung von Digitalisierungsprojekten zu unterstützen. Die Anträge können Sie über Ihre Hausbank stellen.
  • IT-Leasing: Hard- und Software können Sie auch leasen. Leasing ist bilanzneutral und schont Ihr Eigenkapital. Ihre Leasingraten können Sie zudem als Betriebsausgaben steuerlich absetzen. Die Laufzeit von Leasingverträgen richtet sich nach der Nutzungsdauer der geleasten IT. Leasingverträge bieten somit die Möglichkeit, Hard- und Software einfacher durch neue zu ersetzen. Sie mindern damit das Überalterungsrisiko.
  • Eigenkapitalbeteiligung: Wenn Sie für Ihre Digitalisierungsinvestitionen keine Eigenmittel, nicht genügend Sicherheiten für klassische Bankkredite und einen größeren Finanzierungsbedarf haben (z. B. für den Aufbau einer digitalen Plattform), können Sie auf eine Eigenkapitalfinanzierung setzen. Sie akzeptieren dann entweder offene oder stille Beteiligungen durch Privatinvestoren oder Venture-Capital-Gesellschaften.

Meistens ist ein individuell zusammengestellter Mix an Finanzierungsinstrumenten sinnvoll. Unsere Finanzierungsexperten beraten Sie gerne, auch unter Heranziehung unserer spezialisierten Verbundpartner.

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Udo Lax
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