Verschiedene Studien und Auswertungen zeigen, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen in Deutschland stark zunimmt. Dauerkrisen, Existenzängste, permanent schlechte Nachrichten und Einsamkeit sind nur einige der Gründe für diese Entwicklung. Von dieser sich verschlechternden mentalen Fitness besonders betroffen ist die junge Generation. Für die Gesundheitsbranche, Politik, Schulen, Universitäten und Arbeitgeber steigen die Herausforderungen, darauf gute Antworten und Hilfen zu finden. Hier zwei aktuelle Studien in der Zusammenfassung:
Jugend in Deutschland 2025
- Die aktuelle Neuausgabe der Trendstudie zeigt ein ambivalentes Bild der jungen Generation: Sie ist einerseits privat zuversichtlich, andererseits gesellschaftlich enttäuscht. Während viele Jugendliche an sich selbst glauben, schwindet das Vertrauen in das politische System deutlich. Kein Wunder, ist doch die Lebenswelt junger Menschen geprägt von strukturellen Unsicherheiten wie Wirtschaftskrise, Inflation, Wohnungsnot und politischer Unsicherheit.
- Aus dieser Studie wird auch ersichtlich, dass die mentale Gesundheit leidet. Hoher Stress, Erschöpfung und psychische Belastungen sind weit verbreitet. Jeder vierte junge Mensch sieht bei sich einen behandlungsbedürftigen psychischen Zustand.
- Digitale Medien und Social Media prägen den Alltag, werden aber auch als Belastungsfaktor wahrgenommen. 53 Prozent der Jugendlichen sehen einen Zusammenhang zwischen Social-Media-Nutzung und ihren psychischen Problemen.
AXA Mental Health Report
- Nach dem im März 2025 veröffentlichten AXA Mental Health Report leiden 54 Prozent der jungen Erwachsenen (18-24 Jahre) in Deutschland an psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angst- oder Essstörungen. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 41 Prozent.
- 49 Prozent der unter 25-Jährigen und 48 Prozent der 25-34-Jährigen fühlen sich durch übermäßigen Social-Media- und Digitalgeräte-Konsum in ihrem Wohlbefinden belastet. Die ständige Konfrontation mit negativen Nachrichten und die Angst, etwas zu verpassen (FOMO), belasten viele zusätzlich.
- Einsamkeit und soziale Isolation betreffen besonders junge Erwachsene: 57 Prozent der unter 25-Jährigen fühlten sich in den letzten Wochen einsam. 43 Prozent geben an, dass dies ihre mentale Gesundheit negativ beeinflusst.
- Zukunftsängste und Unsicherheit in einer sich schnell verändernden Welt (z. B. durch technologische Entwicklungen und KI) wirken sich bei 59 Prozent der unter 25-Jährigen negativ auf das mentale Wohlbefinden aus.
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