Nachhaltige Unternehmensführung

ESG-Investitionen werden wichtiger

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Der moralische, rechtliche und wirtschaftliche Druck auf den Mittelstand zu einer nachhaltigen Unternehmensführung wächst. Unter ESG versteht man dabei die Ziele Environment (Umwelt), soziale Aspekte (Social) und mit Blick auf Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion eine verantwortliche Unternehmensführung (Governance). Den konzeptionellen Überbau dafür wiederum bildet die UN-Agenda 2030 mit ihren 2015 verabschiedeten 17 Zielen. Die EU hat den Faden mit aufgegriffen und plant ein 180 Mrd. Euro schweres ESG-Investitionsprogramm.

Druck auf den Mittelstand

An den ESG-Zielen kommt der Mittelstand auch in Deutschland nicht mehr vorbei. Im Augenblick zwingen die explodierenden Gas- und Ölpreise zu einem Umdenken. Hinzu kommt die spätestens Anfang 2026 geltende EU-Richtlinie Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die ein verbindliches ESG-Reporting für alle Unternehmen vorschreibt, die zwei der folgenden Kriterien erfüllen: mehr als 250 Mitarbeiter, 20 Mio. Euro Bilanzsumme und 40 Mio. Euro Umsatz. Bei fortschreitender Inflation werden in den nächsten Jahren große Teile des Mittelstands darunterfallen. Höchste Zeit also, sich bereits jetzt mit ESG-Investitionen zu befassen.

ESG-Investitionen

  • Regenerative Energie: Im Brennpunkt der aktuellen Krisen stehen bei Unternehmen Investitionen zur Reduktion der Abhängigkeit von Öl und Gas. Das zahlt auch auf die Klimaschutzziele der Bundesregierung ein, wonach der CO2-Ausstoß in der Industrie von 186 Mio. Tonnen (2020) bis 2030 auf 118. Mio. Tonnen sinken soll.
  • Energieeffiziente Gebäude: Büroimmobilien und alle übrigen gewerblichen Bauten müssen ebenfalls energieeffizient und CO2-reduziert sein. Für Neubauten ist das einfacher zu erreichen als für Bestandsgebäude, die aufwändig saniert werden müssen.
  • Energieeffiziente Produktion: Industrieunternehmen haben in den vergangenen Jahren immer schon versucht, ihren Energieverbrauch zu reduzieren. Nun muss an weiteren Stellschrauben gedreht werden. Die Digitalisierung mit Hochleistungssensoren und Künstlicher Intelligenz kommt dabei zu Hilfe.
  • Kreislaufwirtschaft: Nachhaltigkeit in der Produktion heißt aber auch, auf umweltschädliche Produktionsverfahren und Materialien (z. B. Plastik) zu verzichten sowie das Recycling von Altmaterial zu forcieren.
  • Lieferketten: Ökologisch ist eine „heimatnahe“ Produktion. Materialien und Waren, die von China über die Weltmeere transportiert werden müssen, passen nicht dazu. Auch in Branchen zur Deckung des täglichen Bedarfs wie im Lebensmitteleinzelhandel gibt es dazu genügend Ansatzpunkte wie der Einkauf von Waren aus der Region. Das neue Lieferkettengesetz wird auch dafür sorgen, dass der soziale Fairness-Aspekt bei der Lieferantenwahl nicht zu kurz kommt.
  • Verpackungen: Seit dem 1.7.2022 besteht für Unternehmen, die in Deutschland verpackte Ware in Umlauf bringen, eine Pflicht zur Registrierung im Verpackungsregister LUCID.
  • Fuhrpark: Die Umstellung der Firmenflotte auf E-Fahrzeuge mit entsprechenden Ladekapazitäten steht ebenfalls auf der Liste der Nachhaltigkeitsziele.

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18.01.2024

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