Fehlzeiten steigen

Es ist zum Verrücktwerden

© Pexels; Yan Krukau

Inflation, Nachwirkungen der Pandemie und Fachkräftemangel – die Grundstimmung in vielen Unternehmen wird zunehmend schlechter. Das belastet auch die Mitarbeiter. Immer mehr Beschäftigte halten dem Druck und Dauerstress nicht stand. Das zeigen die hohen Fehlzeiten wegen seelischer Leiden, die im ersten Halbjahr 2023 um 85 Prozent gestiegen sind. Um Fehlzeiten zu reduzieren, sollten Unternehmer rechtzeitig vorbeugen. Mit den sieben Maßnahmen gelingt es, den Krankenstand zu reduzieren.

Maßnahmen

  • Ursachen: Im betrieblichen Bereich kommen vielfältige Ursachen in Frage: Das reicht von Arbeitsunfällen und einseitigen körperlichen Belastungen über Arbeitszeit und Arbeitsinhalt bis zu Betriebsklima, Angst um den Arbeitsplatz und Unzufriedenheit mit der Entlohnung. Fehlzeiten entstehen dabei nicht nur aufgrund körperlicher Erkrankungen, sondern auch durch psychische und psychosomatische Beeinträchtigungen. Bewerten Sie Art und Länge der Erkrankungen nach Abteilungen oder Tätigkeitsprofilen. Holen Sie gegebenenfalls Unterstützung bei Kranken- und Unfallkassen ein.
  • Mitarbeitergespräche: Fragen Sie Ihre Mitarbeiter, ob ihre Fehlzeiten womöglich betriebliche Ursachen haben, und beziehen Sie sie in Planungen für gesundheitsfördernde Maßnahmen eng ein. So erhalten Sie ein gutes Bild von möglichen Krankmachern im Betrieb. Nutzen Sie auch das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) nach Rückkehr von längerer Krankheit, um erneute Fehlzeiten zu vermeiden.
  • Arbeitssicherheit: Das ist Ihr Kern-Handlungsfeld! Beachten Sie: Arbeitssicherheit umfasst neben Unfallverhütung auch die Reduzierung psychischer Belastungen. Ein gutes Betriebsklima und gute Führung einschließlich Arbeitsprozessgestaltung fördern die Zufriedenheit und stärken damit die Psyche.
  • Arbeitsplatzgestaltung: Der Arbeitsplatz sollte ergonomisch gestaltet, ausreichend beleuchtet und belüftet sowie geräuscharm sein. Ein angemessener Ausgleich zwischen sozialer Einbindung und Ruhe/Rückzug reduziert Stressbelastung.
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Manche Mitarbeiter sind privat durch Familienpflichten zusätzlich belastet. Für sie sind vor allem flexible Arbeitszeiten ein Kerninstrument, um zusätzlichen Stress zu vermeiden und leistungsfähig zu bleiben.
  • Flexible Arbeitszeit: Soweit es die Arbeitsabläufe zulassen, sollten Sie flexible Arbeitszeit einführen. Ihre Mitarbeitenden bekommen mehr Freiraum, ihre Arbeitszeit nach ihren persönlichen Bedürfnissen zu gestalten und an ihren Biorhythmus anzupassen. Mittlerweile arbeiten auch viele Mitarbeiter für ein oder zwei Tage im Homeoffice. Das steigert die Zufriedenheit und reduziert den Stress.
  • Personalauswahl: Wer zu seinen Aufgaben passt, ist motivierter, belastbarer und wird seltener krank. Schon bei der Personalauswahl sollte darauf geachtet werden. Denken Sie stets auch an die Passfähigkeit im Team, sowohl auf der fachlichen wie der persönlichen Ebene. Denn Über- oder Unterforderung können krank machen, ebenso erzwungene Zusammenarbeit von Kollegen, die sich nun einmal nicht ausstehen können.

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18.01.2024

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